Ich werde nach und nach alles aus dem Buch hier auf meine Seiten setzen, immer einige Kapitel
zusammen gefasst, die Reihenfolge nicht genau nach dem Buch!
Wenn Sie es lesen möchten, bitte bis zum Schluss hinunter scrollen.
Dann folgt in Blau Attergaubuch, drücken
oder zurück auf Start - Attergau-Buch - dann jeweils 1, 2, 3 und so weiter..
In dieser Fassung werde ich einige neue Details oder Bilder dazu fügen, anderes aus dem Text nehmen und persönliches anmerken. Außerdem habe ich die Reihenfolge der Geschichten etwas geändert.
Die Idee zu diesem Buch entstand zuerst durch viele schöne und alte Ansichtskarten aus dem Attergau, die bisher unbeachtet in Mappen lagen, statt betrachtet zu werden.
Dann kam die Idee dazu, betagtere Bewohner nach früheren Zeiten zu befragen. Dabei interessierte mich insbesondere wie und wo sie vor 50 oder mehr Jahren lebten und arbeiteten, ihre Tage verbrachten.
Viele St. Georgener, Strasser oder Berger ließen mich an ihren sehr interessanten Geschichten teilhaben, zeigten mir bereitwillig ihre alten Fotoalben.
Man findet in den Geschichten Unbedeutendes, Menschliches, Berührendes und Trauriges, aber auch Episoden zum Schmunzeln. Großartige Fotos kamen zum Vorschein, wunderbare, persönliche Zeitdokumente, die ich in diesem Buch wiedergeben darf.
In der heutigen schnelllebigen Zeit tut es gut, von beschaulichen aber auch sehr harten Jahren unserer Mitbürger zu erfahren.
Monatelang vertiefte ich mich in die Geschichte unserer Heimat, studierte, las, ergründete, schrieb, verwarf und versuchte aus allen meinen Recherchen ein Buch zu machen. Dabei gab es viele Momente, in denen mir die Sache über den Kopf wuchs, ich sogar alles hinwerfen und aufgeben wollte.
Es ist jedoch zu einem guten Ende gekommen, wobei mir ein Urlaub in Irland sehr behilflich war. In diesem wagte ich mich an ein Leihauto und fuhr mit "links" rund 1000 km über die wunderschöne grüne Insel. Nachdem ich das geschafft hatte, gab es auch mit dem Buch keine unüberwindlichen Hürden mehr.
Wenn man alleine arbeitet, kann man sich in Dinge verrennen, die aber nicht umsetzbar sind. So erscheinen aus diesem Grund keine Fotos der heutigen Zeit, wie ursprünglich geplant. Auch im Allgemeinen musste ich große Abstriche machen, vieles, was ich anfänglich im Buch haben wollte, musste aus Platzmangel heraus genommen werden.
Ich habe die Geschichten jeweil so geschrieben, wie man sie mir erzählte.
Herr Matern hat mir anschließend geholfen aus meinen Vorarbeiten ein Buch zu machen, einen Verlag zu finden.
Autorin Edith Kudlovic
Geboren 1950, aufgewachsen in Thalham und St.Georgen i.A.,
Beruf Drogistin,
1987 als Autodidakttin zu malen begonnen,
vorwiegend Aquarell.
2003 erschien das Buch "Lagerkind" -
Aufwachsen in Lager Thalham" im Eigenverlag.
Malerei trat in den Hintergrund, Fotografieren wurde zur Leidenschaft.
2008 kam die Idee zum Attergaubuch.
Edith Kudlovic lebt mit ihrer Familie im Attergau.
https://www.edith-kudlovic.at
Unzählige Geschichten könnte dieses Haus wohl erzählen, das so viele verschiedenen und unterschiedliche Gewerbe beherbergt hat. Es steht ann einem recht zentralen Ort, nicht weit entfernt von der Kirchen, gegenüber dem Pfarramt. Heute befindet sich darin die Schutzengelapotheke.
Gemäß der Chronik von St.Georgen war 1750 Kaspar Steger, Wirt und Fleischhauer, Inhaber des Hauses, danach lebte Frau Rosenauer, ebenfalls Wirtin und zudem Kräerin, darin. Rosenauerhaus hieß es die nächsten jahre und gehörte Paul Landauer, der auch ein Wirt war.
1814 ist Ignaz Erlach als Eigentümer angegeben, in späterer Folge besaßen die Löckherbrüder, von denen einer der "Bauernlöckher" und einer der "Postlöckher" war. Dann kamen die Desinger aus Gmunden und betrieben darin erneut eine Gastwirtschaft, den Kirchenwirt. Die Drogerie Maritsch befand sich kurze Zeit in diesem Haus, ebenso Konditor Gassner mit einer Keksfabrik. Damals dürfte Alois Bangerl bereit der Besitzer gewesen sein.
1950 bezog Magister Hans Tod mit seiner Familie dieses Gebäude und eröffnete darin nach dem Erhalt der Konzession die im Ort schon lange benötigte Apotheke. Die zum Attersee liegenden Räume, links von der Haustüre, waren für das Geschäft vorgesehen. Daneben befand sich seit 1939 der Gemischtwarenladen der Familie Buchstätter, die ebenfalls in den unteren und oberen Räumen des Hauses wohnte. Der Haupteingang war in den 1950er Jahren noch in der Mitte der Frontseite, was beim letzten Umbau verändert wurde. Der damalige Eingang in die Apotheke lag zwischen zwei Schaufenstern. War man eingetreten, wandte man sich nach links ins Geschäft, abgetrennt davon diente der rechte Bereich als Magazin.
In den 1960er Jahren kaufte die Familie Tod jenes Nebengebäude dazu, das an der Einfahrt in die heutige Wildenhagerstraße, gegenüber der Bäckerei Fischer, liegt. Einst hatte sich darin die Werkstätte von Rudolf Kafka( dem Vater des späteren Raiffeisenbankdirektors) befunden.
In diesem gebäude etablierte die Gattin des Apothekers, Christine; eine Parfümerie. Der schmale Bau wurde straßenseitig mit Schaufenstern und vorne einer Türe ausgestattet. Christine Tod führte das Geschäft, außerdem hatte sie das Finanzwesen und die Buchhaltung des gesamten Betriebes über. Als sie im Oktober 1969 verstarb, hinterließ sie eine große Lücke im Betrieb. Sohn Hans Tod, der 1964 als Aspirant in die Firma eingetreten war, musste diese Lücke schließen und auch das Finanzielle übernehmen. Seine junge Frau Ingrid führte die Parfümerie weiter. Im Jahre 1972 schloss Familie Buchstätter ihr Geschäftslokal und zog aus dem Haus aus. Zwei Jahre später konnte das bisher in Miete gehaltene Gebäude käuflich von Familie Tod erworben werden.
1979 wurde es von innen her großzügig umgebaut. Man gestaltete die ehemaligen Räume des Lebensmittelladens neu, wo nun die Parfümerie untergebracht wurde. Die Apotheke blieb in denselbn Räumen wie zuvor, wurde aber größer angelegt.
2008 wurde die gesamte Apotheke neuerlich komplett renoviert und die Parfümeire darin integriert. Bei dem Umbau wurde auch das Stiegenhaus verlegt, so entstand eine sehr einladende, moderne und helle Apotheke.
Frau Elisabeth Lohninger, besser bekannt als "Lukas Liesl", erzählte von den Baumeistern Lukas,
die in St.Georgen viele wünderschöne Häuser, Brücken und andere Gebäude errichteten.
Baumeister Johann Lukas, Vater Baumeister Hans Lukas, Sohn,16.04.1895 - 05.07.1967
Im Alter von sechs Jahren zog Elisabeth mit ihrer Mutter in das Haus der Baumeister Lukas, wo
sie eine Wohnung bekamen.
Als junges Mädchen musste sie zum Landdienst ins Mühlviertel, von dem sie 1945, kurz vor
Kriegsende, wieder zurück nach St.Georgen kam..
Auf der Suche nach Arbeit, begann sie bei Hans Lukas im Büro zu mitzuhelfen. Elisabeth wohnte
auch weiterhin im Haus der Baumeister, diesem Umstand hat sie wohl ihre Bezeichnung
"Lukas Liasl" zu verdanken.
Nach dem Tod von Hans Lukas - er starb 1967-, wurde der Betrieb von Baumeister Ablinger aus
St. Georgen übernommen. Elisabeth blieb zwar zunächst, beendete aber einige Jahre später den
Dienst im Baugewerbe und arbeitete dann in anderen Betrieben.
Bild oben: zweite von rechts, Elisabeth
Johann Lukas, der Vater
dürfte am Umbau des Schlosses Kogl (1903 - 1910) beteiligt gewesen sein, maßgeblich verantwortlich
war Lukas bei der Errichtung der großen Brücken im Markt und beim Bau des Armenhauses -
das war gegenüber von Auto-Baumann, danach war es Knabenvolksschule und auch die Rettung
befand sich eine Zeit lang im Gebäude.
Heute ist es im Besitz Firma Haberl, Tapezierer.
Ehemaliges Altenheim von St. Georgen,
Johann Lukas war außerdem von1900 bis 1906 Bürgermeister von St. Georgen.
Sein Sohn Hans studierte in Graz und stieg nach dem Studium in die Firma seines Vaters ein. Er hatte
eine besondere Art zu bauen, der wir zahlreiche, sehr hübsche Häuser in unserer Gemeinde verdanken.
Im Gegensatz zu seinem Vater vertrat er einen leichten, fast verspielten Stil. Einige der von ihm errichteten
Häuser sind heute noch vorhanden, wenige sogar im alten Stil restauriert worden, manche sind leider fast
verfallen oder abgerissen worden.
Eins dieser Gebäude, das Dr. Greilhaus gegenüber der Hauptschule , es wird im Moment renoviert und ist
immer noch ein bezauberndes Bauwerk, ich habe davon ein Aquarell gemalt.
Ebenso so schönist das Haus neben der Volksbank, das lange Zeit Frau Hansi Leitner gehörte und nun im Besitz
von Franz Lohninger ist.
Oben: Links im Bild, das gelbe Haus mit grünen Fensterläden ist eines der Bauten
und rechts im Bild das blaue Haus, die Sparkasse, war das Gebäude der Baumeister Lukas, an dem man den
Stil der Bauherren noch gut erkennen konnte.die Sparkasse,
ist inzwischen abgerissen und kombiniert mit angrenzendem Grundstück komplett neu erbaut
worden, siehe Bild unten.
2023
Das ist die "Firma", stand vis a vis vom Lagerhaus, davor gab es ehemals ein Sägewerk mit Anbindung zum Bahnhof.
Ich war noch in diesem Haus drinnen, bevor es abgerissen wurde.
Die Häupl Villa, Das Gebäude steht noch.
Leider schon fast verfallen ist die Häupl Villa in der Raiffeisengasse, mit Türmchen, Erkern und Holzbalkonen steht
sie inmitten eines großen Parks. Man hat zumindest letztens viele der Gewächse rund um das Haus entfernt...
Mai 2023
Kaum noch erkennbar hingegen ist die ursprüngliche Form des ehemaligen Peleschkahauses in der Raiffeisengasse,
indem sich jetzt die Innendorfer Bäckerei befindet. Das Gebäude wurde komplett umgebaut.
Peleschka Haus, im Hintergrund erkennt man das Schild der Gebrüder Wimroither, denen das Sägewerk mit
der "Firma" gehörte.
Hinter der alten Knabenvolksschule befand sich das Lehrerhäusl, es wurde abgerissen,
Das alte Lehrerhäusl, heute Parkplatz beim Haus der Kultur
abgerissen, genauso wie die "Firma"
neben dem Lagerhaus. Dieses große Bauwerk schuf Hans Lukas nicht alleine, sondern zusammen mit anderen
Baumeistern. Abgerissen wurde auch das Meinhart- Haus an der Einfahrt Bahnhofstrasse, zuletzt Schuh Mayr,
heute leerer Neubau.
Meinhart Haus, Einfahrt Bahnhofstraße, es gehörte einst einer Modistin, Hüte, Kappen und Hauben wurden
hier gefertigt.
Ich erinnere mich noch an die wunderschönen Blumen in diesem Garten rund um das Haus!
Heute ist alles zugepflastert und verbaut...
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G R U B E R - M Ü L L E R
Thalham
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Fährt man auf der Straße nach Thalham, kann man, wenn man ganz genau schaut und weiß wo es ist, vor dem
Aufnahmezentrum West in Thalham auf der rechten Seite ganz versteckt zwischen Obstbäumen einige
Gebäude in warmen Gelb sehen, die leider inzwischen von neu erbauten Häusern verdeckt werden.
Gruber Mühle in Thalham
Das war einst die Gruber Mühle.
Das frisch verheiratete Ehepaar Gruber kaufte von der Gräfin Kottulinsky die Mühle mit allen Neben-
gebäuden. Die junge Familie richtete sich im neuen Domizil ein, Frau Gruber bekam viele Kinder.
Aufgrund der damals hohen Kindersterblichkeit erreichten allerdings nur zwei der Kleinen das
Erwachsenenalter.
Josef, der Sohn, übernahm später die Mühle und das Sägewerk von den Eltern und führte sie weiter.
Mama Gruber (hinten, Mitte) mit ihren zwei Kindern (haben weisse Blusen an)
Zu diesem Zeitpunkt stand die Mühle fast allleine inmitten der Wiesen und Felder.
Damals gab es nur das Dorf Thalham, den Gruber-Müller und den Hammerschmied, sonst keine
Gebäude. Erst um 1938 wurde auf der so genannten "Insel" zwischen Dürrer Ager und Mühlbach,
also in geringer Entfernung zum Müller-Grund, das Reichsarbeitsdienstlager gebaut.
Dieses Lager wurde im Laufe des zweiten Weltkrieges zur Flüchtlingsaufnahmestelle umgeformt
und schließlich wegen der vielfach aufgetretenen Tuberkulosefälle schließlich zur Lungenheilstätte
ausgeweitet. Zäune trennten die Heilstätte streng von der Umgebung ab, auch um den Sorgen der
Anwohner zu begegnen, denn Luntuberkulose war zu Recht sehr gefürchtet.
Diese Zäune habe ich noch in guter Erinnerung, bin ich doch mitten in die neben dem Lager liegenden
Baracken hinein geboren.
Gruber Mühle früher
Im Haus der Familie Gruber mussten alle - wie bei allen Bauern rundum- fest mitarbeiten, auch die Kinder.
Es war Müllern erlaubt, Brot zu backen, was auch in der Gruber-Mühle praktiziert wurde. Das Gruber Annerl,
die Schwester von Josef, hatte das Brot zu den Kunden zu bringen. Sie fuhr mit einem kleinen Leiterwagen
den zwei Hunde zogen, aus
S´Gruber Annerl mit Lieferwagen ..
Josef Gruber heiratete und gründete Ende der 1940er Jahre eine Familie, mit ebenfalls zahlreichen
Nachkommen. Einige haben sich im Müllerberuf ausbilden lassen, allerdings übernahm keines
der Kinder die Mühle des Vaters.
Schwester Annerl und ihr späterer Ehemann errichteten auf einem Grundstück in der Nähe der Mühle
ihr Haus, wo sie ihre vier Töchter aufzogen.
Familie Gruber und Bedienstete
Gruber Annerl am Steg über dem Mühlbach zum Haus
Der Mühlbach wurde beseits am Beginn des Grundstückes von einer kleinen Wehr reguliert
Ein Teil des Wassers floss zum großen Wasserrad und trieb die Mühle und Säge an, der andere
Teil wurde zum Transport der Holzstämme verwendet.
In diesen Teil des Mühlbaches bin ich einmal an einem Gründonnerstag hinein gefallen, mit
neuen, roten Sandalen
Sobald man das Hauptgebäude betrat, umfing einen ein herrlicher Duft nach dem frischen
Backwerk, knusprige, braune, glänzende Brotlaibe, das in Regalen im kühlen Vorraum aufbewahrt wurde.
Vis-a´-vis der Regale gelangte man ins Kontor (Büro), einen durch Wände mit Glasfenstern
abgeteilter Raum, wo die Büroarbeit erledigt wurde.
Zum Haus gehörte auch einiges an Personal, Knecht und Mägde, die im und um das große
Anwesen, oder in der Mühle und Säge arbeiteten. Bis in die 1970er Jahre wurde in dieser Mühle
Holz gesägt und Korn gemahlen, dann legte man sie still. Der Mühlbach existiert heute nicht mehr.
Die Mühle ist fast gänzlich in ihrem damaligen Zustand belassen worden.
Nachkommen der Familie Gruber bewohnen heute dieses Haus.
Da ging es zum Sägewerk hinauf
Hier war einmal der Mühlbach
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HAIDINGER-SCHNEIDER, THERN
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Es war an einem heissen Tag, dem Freitag, 2. Juli 1976- Mathias Haidinger arbeitete in seiner Schneiderei
im Haus, während seine Frau nebenan der schon betagten Schwiegermutter dabei half, sich für den Tag
herzurichten.
Die Frau wollte danach vor dem Kochen noch schnell mit dem Fahrrad zu den Runkeln (Rüben) aufs Feld fahren
und dort arbeiten. Die Tochter, die noch mit im Haus wohnte, hatte einen Unfall gehabt und lag daher im Bett.
Sie sollte sich in der Zwischenzeit überlegen, was man gemeinsam zu Mittag kochen wolle.
Auf dem Feld angekommen, hörte die Bäuerin das Signalhorn der Rettung, wie sie meinte, dann bemerkte sie
ihren Irrtum, es war das der Feuerwehr. Sie dachte, diese würde die Abfälle von der Schuhfabrik in der Schotter-
grube löschen. Die damalige Oswald-Schuhfabrik verbrannte dort immer Donnerstag Lederreste. Brannten diese
am Freitag noch, kam automatisch die Feuerwehr, um zu löschen.
Frau Haidinger arbeitete rasch auf dem Feld weiter, um "was auszurichten", dann fiel ihr auf, dass es zwar brannte,
aber nicht bei der Schuhfabrik, sondern weiter westlich. Sie richtete sich zusammen und wollte geschwind nach
Hause, dabei machte sie sich Gedanken, wo es passiert sein könnte. Eine der Nachbarinnen war wegen ihres Alters
schon etwas hilflos, und da konnte es leicht sein, dass sie irrtümlich ein Feuer anmachte. Auf dem weg kam Frau
Haidinger ein Bekannter auf dem Motorrad entgegen und rief: Schnö, bei eng, bei eng!"
Sie dachte nur: ja, wie kann denn das sein, ich war doch grad noch daheim und da war nichts gewesen. Dann sah
sie schon das Feuer- das Hasu, der neue Stadel, alles brannte lichterloh!
Auch die Rückseite des nachbarliches Hauses, das ganz nah angebaut worden war, brannte ab.
Gott sei Dank blies der Ostwind, so blieben aus der Ostseite (zur Straße) sogar die Blumen verschont.
Aber hinter dem Haus erwischte es die Obstbäume und alles, was sonst noch dort stand. Auch
der Misthaufen brannte!
Ihr erster Gedanke war: die Schwiegermutter ist noch drinnen!
Man sagte ihr, dass diese schon hinausgebracht worden war.
Autowerkstätte neben abgebranntem Haus
Das Vieh sei von den Leuten der nebenan liegenden Autowerkstätte gerettet worden.
Was dann folgte, waren natürlich genaue Befragungen, weil man Brandstiftung vermutete. Alle wurden
zu allen möglichen Details ausgequetscht. Dabei hatte man gerade erst das Haus erneuert, den Schuppen
neu dazugebaut, der übrigens samt den ganzen Holz für die nächsten Winter verbrannte.
Als ob man nicht genug von Schaden, Verlust und Orientierungslosigkeit erlebt hätte, musste man sich
sofort auch noch mit solchen Dingen auseinandersetzen. Bis heute hat man die Ursache des Feuers nicht
feststellen können.
Auf das bestehende Resthaus wurde ein provisorisches Dach gelegt, alles mit Plastikplanen abgedichtet.
Danach begann es 14 Tage zu regnen, das Wasser rann überall hinein. Aber die Familie Haidinger hielt
durch und wohnte weiter in dem Haus, auch das Vieh konnte vorläufig im ehemaligen Stall bleiben.
Baumeister Manfred Schönleitner setzte sich sofort dafür ein, dass ein neues Haus gebaut wurde. Er fand
auch einen passenden, schon im Besitz der Familie befindlichen Grund, ungefähr 100 Meter weiter, von der
Straße entfernt, Richtung Kalvarienberg. Es war nicht einmal nötig, die darauf stehenden Obstbäume zu fällen.
So konnte die Familie Haidinger bereits im Oktober ins neue Haus einziehen.
Ein tüchtiger Maurer war am Bau, die Fliesenleger, Ofenbauer, alle arbeiteten so rasches nur ging, um der
Familie zu helfen. Es musste halt während des Winters sehr viel geheizt werden, damit kein Schimmel im
Inneren entstehen würde.
Schneider Mathias Haidinger konnte sich zunächst nicht recht mit dem neuen Haus anfreunden. Doch die
Schwiegermutter freute sich, weil es doch gegenüber dem alten Gebäude viel Komfort bot. Alle Nachbarn
und Bekannten halfen vorbildlich zusammen, sie klaubten die Kartoffeln von den feldern und schafften es,
die ganze Ernte einzubringen.
Nachdem das neue Gebäude fertig war, wurde das alte ganz abgerissen. Ein Teil des Grundstückes wurde
vom Besitzer einer Autowerstatt gekauft, am anderen Teil baute man eine schmale Straße hin zum neuen
Wohnhaus und pflanzte einige Obstbäume an. Nun steht das jetzige Wohnhaus etwas abseits inmitten von
Obstbäumen, mit einem freien Blick auf die Kalvarienbergkirche.
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